Abschied von Japan

Abschied in Narita Ich hatte noch den ganzen Tag in Tokio verbracht und war dann spät ins Hotel gekommen, wo ich mein Gepäck hatte deponieren können. Eine mir besonders sympathische Angestellte des Hotels sah mich kommen und wusste schon, was ich begehrte, öffnete die Tür zu einem Raum hinter der Rezeption und holte meinen Koffer. Sie rief auch das Taxi für mich. Als es da war, erklärte Sie dem Taxifahrer genau, an welche Stelle des großen Bahnhofs er mich zu bringen hatte. Das alles tat sie ohne meine Aufforderung. Bis heute bedaure ich, ihren Namen nicht zu kennen. Zu gerne hätte ich ihn erwähnt oder in eine Bewertung gebracht, die man im Anschluss an die Hotelaufenthalte immer abgeben kann. Sie war von meiner Ankunft bis zu meiner Abreise der gute Geist des Hotels und wann immer ich etwas zu fragen oder zu regeln hatte, war ich froh, wenn ich sie hinter dem großen Tresen sah. Oft danach habe ich noch immer an Ihre dezente Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft denken müssen. Der Taxifahrer tat wie ihm geheißen und fuhr mich exakt an den richtigen Eingang. Umrahmt von Baustellenzäunen hätte ich sicher meine liebe Not gehabt ihn sonst auszumachen. Eigentlich hätte er auch

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Teil II – Tokio bei Nacht.

Für meinen Abend im traditionellen japanischen Theater, welches sich ebenso in Ginza befand, hatte ich mir den U-Bahn Ausgang extra tagsüber angeschaut. Abends auf dem Weg dorthin sollte nichts schief gehen. Ich machte mich also mit ausreichend Zeit auf den Weg, was sich als gut erweisen sollte, denn wiederum stieg ich dann doch an einer anderen Stelle ins nächtliche Tokio herauf. Nun war die Not entsprechend groß, natürlich gab es keine Straßenbezeichnungen und auch keinen Hinweis, den ich lesen konnte. Ich würde also einfach ein paar Blocks ablaufen müssen, bis ich die Straße wiederfand, auf der ich gestern vormittag schon gelaufen war, um mir im Theater das Ticket zu besorgen. Leider führte das nicht zum gewünschten Erfolg, alles sah nachts anders aus, und ich konnte die gesuchte Straßenkreuzung nicht wiederfinden. Zu guter Letzt hielt ich ein Taxi an, das mich dann, wie ich sehen konnte, ganz standesgemäß am Theater vorfuhr.     Das Kabukiza Theater in Tokyo ist das größte seiner Art in ganz Japan. Es ist ein prächtiger Bau, der 2010, nachdem man das alte Theater abgerissen hatte,  in seiner heutigen Form wieder aufgebaut wurde. Das Theater selbst bestand aber schon seid 1889 an dieser Stelle und war ursprünglich

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Tokio: Teil I im Tageslicht

Meine letztes Ziel in Japan war die Millionen Metropole Tokio. Ein bisschen graute mir davor, war ich doch nie der typische Stadtmensch gewesen und auf Reisen gab es  daher wenige Großstädte, in denen ich es unendlich lange aushielt. Aber ich war auch gespannt auf diese bei jungen Leuten als hip geltende Weltstadt. Viele Dinge hatte ich über Tokio gehört, gelesen und auch das eine oder andere darüber in Film und Fernsehen gesehen. Zunächst galt es aber wieder den Bahnhof zu erobern und zu überwinden, als ich am 14. Dezember 2017 dort ankam. Doch das ging weitgehend ohne Probleme, und so konnte ich am richtigen Ausgang mein Taxi nehmen. Unweit vom Bahnhof, da wo einst das Fischerdorf Edo seinen Aufschwung nahm, um das heutige Tokio zu werden, nämlich rund um die Burg, am heutigen Kaiserpalast, lag mein sehr schönes und dazu noch erschwingliches Hotel einer japanischen Hotelkette. Das Zimmer im 9 Stock bot einen traumhaften Ausblick auf den großen Wassergraben, der die Palastinsel umgibt, und auf eine der zahlreichen Skyline – Ansichten der Stadt – dem Bankenviertel Marunouchi – und natürlich auf die Insel, auf welcher der „Himmlische Herrscher“ lebt, den wir als Kaiser bezeichnen. Besichtigen lässt sich dessen Palast nicht.

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Im Ryokan am Mount Fuji

Es war ein aufregender letzter Tag in Kyoto gewesen. Das Wandeln auf Nishitas Spuren und das An-schnuppern seines west-östlichen Philosophierens. Der gegen alle Widerstände doch noch erlebte Fishimashi Insari Schrein. Der aufregend schöne Anstieg durch diese 1000 von Torii in der Dunkelheit und so vieles mehr, was gar nicht alles festgehalten werden kann, die kleinen Begebenheiten und Beobachtungen am Rande. Aber es hieß Abschied nehmen. Und so machte ich mich am frühen Morgen wieder auf den Weg in Richtung des ungeliebten, undurchschaubareren Hauptbahnhof. Natürlich wusste ich inzwischen, wie ich zu den Shinkansen Zügen kam. Ich wusste, wo die Baustellen und Umleitungen mich ausspucken würden, ich kannte den Stadtplan. Hatte ich endlich begriffen, wie die Dinge zu handhaben waren, dann musste ich abreisen. Völlig selbstverständlich ging ich also zu meinem Bahnsteig, wo mich der HIKARI 462 um 9:56 nach Mishima bringen würde. Der Zug verließ die von Bergen umgebene Stadt durch viele Tunnel. Es hatte zwei sehr versierte und nette Angestellte des JR-Travel Offices vor einigen Tagen, ohne Übertreibung, mehr als eine Stunde gekostet, die richtige Verbindung für mich ausfindig zu machen. Es waren eine Dame und ein älterer Herr, die die Auskunftsplätze für englischsprachige Touristen besetzten. Eigentlich hatte ich bei

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Fushimi Inari -Taisha oder kurz Oinari-san

Fushimi Inari -Taisha, ein Schrein der der Kami Gottheit Inari gewidmet, war also mein Ziel.  Kaum hatte ich den Philosophischen Pfad verlassen, machte sich die Rache der zuvor verschmähten Gottheiten bemerkbar. Sie säuselten durch meinen Bauch „Man kann nicht ungeschoren den weltlichen Genüssen huldigen, hai, hai“. Was immer es war, der Lachs, der kleine Salat dazu, das Wasser, in keinem Fall konnte es der Wein gewesen sein, auch nicht der anschließende Tee. Bereits im Bus wuchs sich das Ganze zu schlimmen krampfartigen Schmerzen aus. Nun ist es in Nähe von touristischen Attraktionen, Parks oder Bahnhöfen nicht schwer, eine sehr ordentliche japanische Toilette zu finden, aber hier im Bus war ich erst einmal in der Nähe von gar nichts. Ich schaffte es an das Annäherungsziel. Um genau zum Ziel zu kommen, hätte ich über den Hauptbahnhof fahren müssen und dort in einen anderen Bus umsteigen. Damit hätte ich viel zu viel Zeit verloren. Deshalb hatte ich mir diese Route ausgesucht, die mich in die Nähe bringen würde. Endlich an der gewählten Haltestelle angekommen, stieg ich von der Hoffnung beseelt aus, dass sich nun oder schon bald auf dem Weg in Richtung des berühmten Schreins eine öffentliche Toilette finden lassen würde. Um

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