Wochenende auf Aitutaki II

Auf die morgendliche Runde schwimmen möchte ich nicht verzichten, aber das Frühstück, das muss kurz ausfallen. Schon um 9 Uhr fahre ich los zur Mietstation um den Toyota abzugeben. Begleitet von der freundlichen Stimme in japanisch, die mir den Weg oder die Welt erklärt, wer weiß, fahre ich, Fenster offen, in Richtung Flughafen. Nicht weit von dort finde ich auch das Grundstück wieder, wo der Wagen abgestellt werden muss. Um 10 Uhr beginnt der Gottesdienst in Arutanga. Dann sollte ich in der Kirche sein. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, die Rückgabe wird mindestens so lange dauern, wie die Anmietung. Bedächtig sieht sich Candy den Vertrag an, gemächlich geht sie oder besser gesagt schlurft sie irgendwohin zu einem Kopierer. Es ist eine Abwicklung im Zeitlupentempo. Ich hoffe nur, dass nicht noch ihr Mann oder eines der Kinder kommt und eine Frage hat, dann kann ich den Kirchenbesuch vergessen. Aber sie weiß Bescheid. „Wann musst Du in der Kirche sein?“, fragt sie, und auch ihre Worte schleichen so langsam und behutsam über die Lippen, wie ihre Schritte über den Boden ziehen. Die Statur lässt auch gar kein anderes Tempo zu. Es ist einfach nicht vorstellbar, dass dieser Körper schnellere Bewegungen macht,

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Türkisblaues Paradies mit Engel

Was soll man über das Paradies schreiben? Vier  Tage bin ich nun schon hier und „meditiere”. Es ist das Wort, wie es mir scheint, das alleine den Zustand trifft, in dem man hier so seine Tage verlebt. Ausruhen wäre zu behäbig und hätte zu wenig Farbe, zu wenig Musik. Tiefgreifendes sinnieren fällt schon auf Grund der Hitze, es ist meist um die 34° C ziemlich flach. Ich stiere halt so vor mich hin, vom Balkon meiner Beachvilla auf die blau türkisfarbene Lagune und der Wind zaubert sanfte Melodien in die Blätter und Palmwedel.     Ab und zu springe ich hinein. Wenn ich dann so ganz ruhig da sitze, oder zur Abwechslung auch mal auf der bequemen Liege fläze, kann ich die Vögel beobachten, wie sie geduldig auf ihre Beute warten. Aber auch die Vögel sind meist nur in den Morgen- und Abendstunden aktiv. Während der Mittagshitze lassen sie sich bestenfalls einmal von einem springenden Fisch animieren.   Hin und wieder kommen auch ein paar Menschen vorbei.  Selten laufen Sie, meist haben sie einen fahrbaren Untersatz. Was immer sie aber tun, sie tun es mit sehr viel Ruhe und Gelassenheit. Unangestrengt, fast ein bisschen spielerisch, achtsam bewegen sie sich langsam vorwärts,

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