Ein Muss – Miyajima

Der Wunsch war schon im Vorfeld bei der Planung meiner Reise entstanden. Ich wollte unbedingt dieses im Wasser stehende Shinto Tor sehen. Optisch erweckte es den Eindruck auf dem Wasser zu schweben. Dieses hatte es mir bereits auf den vielen Fotos, die in keinem Reiseführer fehlten, angetan. Mit Japan Rail startete ich am frühen Morgen in Richtung Miyajima – guchi. Dort angekommen, waren es nur einige Meter bis zum Fähranleger. Exakt so, wie es Inge, meine Bekannte aus dem Japanisch Kurs, beschrieben hatte. Auch die Überfahrt war erfreulicherweise im JR-Pass enthalten. Wie alles in Japan ging es auch hier in aller Ruhe und doch schnell, ordentlich in Reihe stehend, aber zügig auf die Fähre. Es ist kaum zu glauben, ich reiste wieder bei strahlendem Sonnenschein. Das obere Deck, auf dem man draußen stehen konnte, ließ ich mir nicht entgehen. Schnell entdeckte ich das O-Torii, das nun immer näher kam. Nach ca. 1/2 Stunde legte das Fährboot auf Miyajima an. Die Treppenstufen am Ausgang hinunter und schon stand man in dem hübschen, kleinen und einzigen Ort der Insel. Den am Ausgang gut sichtbar angebrachten Plan der Insel betrachtend, überlegte ich kurz, ob ich mir noch das einige 100 m weiter links stehende

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Hiroshima heute

Hat man die Bilder von damals, August 1945, gesehen und die Geschichten über das unendliche Leid gehört, fällt es schwer, sich vorzustellen, wie Hiroshima mit seinen nahezu 1,2 Mio. Einwohner heute aussieht. Schon die ersten Eindrücke vermittelten Leichtigkeit, Helligkeit und Freundlichkeit. Und so war es auch. Ich traf auf Kunst und Kleinkunst an jeder Straßenecke, um die ich bog. Moderne Architektur,  der man wenig Grenzen gesetzt zu haben schien, ließ Spaziergänge zum spannenden Erlebnis werden. Das begann mit der Ankunft im Bahnhof und endete noch nicht mit dem Besuch des Friedensmuseums. Leider fehlte mir die Zeit, mich dem ebenso interessanten Angebot an weiteren Museen zu widmen – vielleicht beim nächsten Mal? Sehr schöne kleine, gemütliche Cafés luden zum Verweilen ein – selbstverständlich waren auch die bekannten Ketten vorhanden – wie überhaupt das kulinarische Angebot nicht zu verachten war.   In dieser Stadt habe ich dann auch das beste „Okonomiyaki“ gegessen, das man sich nur vorstellen kann, und damit meinen letzten Abend in Hiroshima erneut zu einem Fest der Sinne werden lassen. Okonomiyaki ist eine Art Pfannkuchen. In feine Streifen geschnittener Kohl wird mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten auf einer großen Herdplatte gebraten. In Hiroshima ist es die Besonderheit, so erklärte

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Hiroshima

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  Schon früh am Morgen war ich mit dem Shinkansen von Osaka Station in Richtung Hiroshima gestartet. Mein Gepäck war kaum richtig verstaut, da meldete die Durchsage schon den nächsten Halt in Kobe. Es ist bemerkenswert, wie schnell man in Japan von einem Ort zum anderen gelangt. Ich sah aus dem Fenster, sah Wohngegenden sich abwechseln mit Wäldern, sah Wasser im Wechsel mit Stadtansichten. Die Landschaften glichen einem deutschen Mittelgebirge im Herbst. Die Blätter waren bunt und die Hügel sanft. Wie im Flug ging die Fahrt und schon kam ich in Hiroshima an. Wer hätte nicht sofort die Bilder des Atompilzes vor Augen und das Kriegsende 1945 im Kopf wenn der Name dieser Hafenstadt im Südwesten der japanischen Hauptinsel Honshu fällt. Ich hatte nur sehr diffuse Vorstellungen, wie diese Stadt sein würde. Zwar wusste ich, dass ich mir in jedem Fall den Memorial Park und die dazugehörigen Gedenkstätten und vor allem den sogenannten Atombomben – Dome ansehen wollte, aber von der Stadt selbst hatte ich keine Vorstellung. Wie auch in Osaka war es die große Kunst, den richtigen Ausgang des Bahnhofs zu finden. Hatte man den falschen gewählt, war man unter Umständen im falschen Stadtteil und hatte ein vielfaches für

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Osaka Burg

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Was tun an diesem einen Tag, der mir für Osaka blieb. Längst hatte ich mich bei meinen Spaziergängen am Vortag mit dieser Stadt angefreundet. Die Auswahl war groß. Berühmt ist Osaka zum einen als Handelsstadt, aber auch für seine kulinarischen Köstlichkeiten. Da es in meinem Fall keine Grundlage für Handel gab und ich mich dem kulinarischen Angebot der Stadt schon genähert hatte und auch weiterhin im Verlaufe meiner Mahlzeiten widmen würde, entschied ich mich dazu, dem historischen Hintergrund ein klein wenig auf die Spur zu kommen. Ich besuchte die Burg Osaka, die als eine der berühmtesten Japans gilt, und die auf Grund des Wirkens Ihres Erbauers Toyotomi Hideyoshi auch eine wichtige und vorbereitende Stellung im Bezug auf die Vereinigung Japans hatte. Die Anfahrt ging einfach. Ich konnte sogar meinen JR-Pass nutzen und mit der bereits vom Flughafen genutzten Loop-Line, bis fast an die Eingangspforte fahren.Ein traumhafter Spaziergang im Sonnenschein entlang des äußeren Wassergrabens der Burg, führte mich stetig in Richtung des Eingangs am Hauptturm.                           Dieser Turm, der ursprünglich 1586 aus Holz erbaut wurde und der mehrfach zerstört oder abgebrannt war, ist eine verkleinerte Rekonstruktion aus Beton. Dennoch,

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Sushi als Glückssymbol?

  Zum Glück hatte ich mir den Wecker meines Handys gestellt und wurde damit um 18 Uhr am Abend wach. Bleiern, das beschrieb am besten, wie ich mich im Gesamten fühlte. Es dauerte dann auch noch fast bis 20 Uhr, bis ich im Stande war, das ach so gemütliche Hotelbett zu verlassen. Aber, so dachte und erinnerte ich mich lächelnd, an den häufig gehörten Ausspruch meiner Mutter, auf einer unserer vielen gemeinsamen Reisen, „Schlafen können wir zu Hause, wir sind doch hier um etwas zu sehen!“

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